Diarrhö als Verkörperung einer Phobie der Nahrung selber vor dem intestinalen Mordwesen der Verdauung, aber in dieser Flucht scheiternd.
"Verkörpert phobisch gibt sich die Diarrhö selbst, nämlich als Flucht des Nutriments vor seiner ordentlichen Assimilation, der intestinalen Angstadresse, vor deren subsistentiellen Zumutung, dieses, nährendes Außenheteron, allzeit gewaltsam zu appropriieren - diarrhöisches Monitum dieser Untat, frustran symptomatisch indessen: Alternativen zu dieser, dem digestiven Crimen, dementierend. Fällig demnach - wie bekannt - die Extrapolation des Inzestewesens auf die Verdauung, dessen inkorporierten Heimstatt: wie widersprüchlich restbehaftetes Indifferenzierenswerk, exkremental sich, folgenreich, redifferenzierend; erneut, zumal, jedoch koprophagisch verunmöglicht, inzestbeauftragt (wohin dann damit?). Fugatives Abführens-, »Durchmarsch«medium: die ausschwemmende Liquidisierung, die halbwegs auch den besagten skandalös dejektiven Kompaktrest wie zu Jauche dissolviert."
Konversionshistrionik. Initiativen zu einem abweichenden Aufschluß der Defensive Konversion, am Beispiel Diarrhö; in: Pathognostische Interventionen II, 96
Genealogica Bd. 52. Essen: Die Blaue Eule. 2016